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13.10.2022

Erweiterung des Dokumentations- und Informationszentrums DIZ, Stadtallendorf

Auszeichnung der „Nationalen Projekte des Städtebaus 2022“

RÜSTUNG.STADT.WANDEL

Gestern (am 11.10.2022) war im Besucherzentrum des alten Flughafen Tempelhof Berlin die Urkundenübergabe an die neuen Nationalen Projekte des Städtebaus. Aus 79 Bewerbungen wurden 18 ausgewählt und von Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, bekannt gegeben. Das Dokumentations- und Informationszentrum Stadtallendorf gehört zu den geförderten Projekten.

Gerade bei den Nationalen Projekten des Städtebaus werden Flächen und Bestandsgebäude so aufgewertet, dass in und mit ihnen neues gesellschaftliches Zusammenleben entstehen kann und neue Impulse für die Stadtgesellschaft gesetzt werden.
Ganz besonders anschaulich verdeutlichen das laut Ministerin Geywitz diese beiden Projekte: „Mit dem Zentrum für Demokratie und Vielfalt in Hanau will man an die grausamen, rechtsextremen Morde im Jahr 2020 erinnern. Nicht Bitterkeit und Angst sollen die Stadt prägen, sondern Gemeinschaft und Hoffnung. Im hessischen Stadtallendorf wird auf dem Gelände eines ehemaligen Sprengstoffwerkes ein NS-Dokumentations- und Informationszentrum zu Kriegswirtschaft, Industrieverbrechen und Zwangsarbeit ausgebaut und barrierefrei gestaltet. Konkreter und hilfreicher kann Bundesförderung nicht sein.

Die 18 Projekte in 2022 werden insgesamt mit rund 75 Millionen Euro gefördert. Seit 2014 wurden somit 211 Projekte in das Programm aufgenommen und mit Bundesmitteln in Höhe von rund 670 Mio. Euro unterstützt. Eine Jury aus Fachjurorinnen und -juroren sowie Mitgliedern des Deutschen Bundestags, unter Vorsitz des Parlamentarischen Staatssekretärs Sören Bartol, hat die aktuelle Projektauswahl getroffen. Das DIZ erhält 2,4 Millionen Euro Bundesförderung für sein Projekt RÜSTUNG.STADT.WANDEL.

Es ist die erste und älteste Gedenkstätte in Deutschland über Zwangsarbeit. Als Einrichtung zur politischen Bildung erinnert das DIZ an die Ausbeutung von 17.500 bis 20.000 Zwangsarbeiter*innen in den 1938 errichteten Sprengstoff- und Munitionsfabriken der DAG und der WASAG bei Allendorf 1939-45, den damals größten Sprengstoffwerken in Europa.

Ziel ist es, den bereits bestehenden Gedenkstättenort neben der Erweiterung für Besucher:innen mit einem Geschichtsparcours zugänglich zu machen. Damit verbunden ist u.a. Barrierefreiheit und Zugänglichkeit des DIZ für alle Menschen zu realisieren, sowie die energetischen Sanierungsmaßnahmen und auch die Neugestaltung und Aufwertung des Vorplatzes.

Zur Urkundenübergabe waren Stadtverordnetenvorsteherin Ilona Schaub, Bürgermeister Christian Somogyi vom Magistrat der Stadt Stadtallendorf, Leiter des DIZ Jörg Probst, Projektleiterin Anke Fischer vom Fachbereich 4 und Markus Hirth vom projekt.stadt nach Berlin gereist.

Stadtallendorf schaut mit Vorfreude auf ein so wichtiges Projekt!

Quelle: Stadt Stadtallendorf