Kommunales Kino am Freitag, 29.10.2021, in der Stadthalle Stadtallendorf
Kommunales Kino geht in seine 13. Saison
Ein Highlight zum Start: Berlinale und Lola Gewinner „Herr Bachmann und seine Klasse“
Jeder Besucher der Abendvorstellung bekommt ein Glas Sekt gratis!
Die Sommerpause neigt sich dem Ende zu und ab Freitag, 29.10.2021 beginnt die neue Kinosaison 2021/2022. Der Magistrat der Stadt Stadtallendorf möchte der Bevölkerung erneut viele Filme mit dem Prädikat besonders wertvoll präsentieren.
Das kommunale Kino startet in Stadtallendorf somit in die 13. Saison. Im letzten Jahr konnten wir aufgrund der Pandemie leider keine Filme in der Stadthalle zeigen. Gerade deswegen war es schön zu sehen, dass die Open-Air Kinoveranstaltungen im Heinz-Lang Park, die im Juli und September stattfanden, von den Bürgerinnen und Bürgern gut angenommen wurden. Bürgermeister Christian Somogyi freut sich schon auf die nächste Kinosaison: „Wir starten in die 13. Kinosaison. Ich bin davon überzeugt, dass diese Veranstaltungsreihe das kulturelle Leben in Stadtallendorf bereichert und zum Wiederaufleben beiträgt. Gerne bieten wir für unsere Kinofreunde dieses erfolgreiche Angebot weiter an. Sehr erfreulich ist, dass sich das kommunale Kino, besonders aufgrund der guten Resonanz der Bevölkerung, in Stadtallendorf etabliert hat. Kommen Sie zum kommunalen Kino in unsere schöne Stadthalle.“
Stadthallenleiter Christoph Grimmel vom zuständigen Fachbereich 2 der Stadt Stadtallendorf ergänzt: „Wir wollen in dieser Saison wieder Groß und Klein zugleich ansprechen. Für die kleinen Besucher sollen aktuelle, erfolgreiche Kinderfilme angeboten werden. Für die Abendfilme soll eine Zusammenstellung aus anspruchsvoller und aktueller Kinounterhaltung präsentiert werden, so dass wir in den kommenden Herbst- und Wintermonaten erneut einen Beitrag leisten, um das kulturelle Angebot der Stadt wieder wieder in Gang zu bringen und zu erweitern.“
Um 16.00 Uhr startet das Kino mit dem Kinder- & Familienfilm „Paw Patrol – Der Kinofilm“. Auf die Pfoten. Fertig. Los. Die beliebte PAWPatrol-Gang ist zurück in Action! Als ihr größter Rivale, Bürgermeister Besserwisser, das Amt des Bürgermeisters in der nahe gelegenen Abenteuerstadt übernimmt und anfängt, ordentlich Chaos zu stiften, schalten der junge Ryder und seine vierpfotigen Fellfreunde einen Gang höher. Denn: Kein Einsatz ist zu groß, keine Pfote zu klein!
Anschließend wird um 19.30 Uhr der Dokumentarfilm „Herr Bachmann und seine Klasse“ gezeigt. Ein Film aus Stadtallendorf. Herr Bachmann ist Lehrer an der Georg-Büchner-Schule in Stadtallendorf und fällt insbesondere durch seine unkonventionellen Lehrmetoden auf. Es geht nicht immer nur um den Lehrplan, sondern oft auch um die Schüler und deren Bedürfnisse und Ängste. Auch die Stadt Stadtallendorf selbst spielt in dem eine Rolle.
Regisseurin Maria Speth zeigt in ihrer dreieinhalbstündigen Dokumentation unendlich viele Seiten des Lebens von Kindern und deren Phasen des erwachsen Werdens. Der Film wurde bei der 71. Berlinale, die in diesem Jahr stattfand, mit dem Publikumspreis bzw. dem Silbernen Bären prämiert. Vor
kurzem wurde der Film ebenfalls mit dem deutschen Filmpreis „der Lola“ in der Kategorie bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.
PAW PATROL – DER KINOFILM (88 Minuten, ab 0 Jahren) Eintritt 5€
Während sich einer der jungen Super-Hunde in der Abenteuerstadt seiner Vergangenheit stellen muss, findet das Team Hilfe bei einer neuen Verbündeten, dem smarten Dackelmädchen Liberty. Gemeinsam – und bestens ausgestattet mit aufregenden neuen Gadgets und einer mega Ausrüstung – scheut das PAW-Patrol-Team keine Herausforderung, um die Bürger der Abenteuerstadt zu retten!
Animationsprofi Cal Brunker (Operation Nussknacker 2 – Voll auf die Nüsse, Nix wie weg – vom Planeten Erde) inszeniert das fröhliche neue Abenteuer der PAW Patrol für die große Leinwand.
Spielfilm.de meint: Kluger, mit Verve umgesetzter Animationsfilm für kleine und große Kinder, die sich an den tierischen Helden und der sehenswerten Optik erfreuen werden.
HERR BACHMANN UND SEINE KLASSE (217 Minuten, ab 0 Jahren) Eintritt 7€
Er ist ein Lehrer, wie man ihn sich wünscht: Empathisch, geduldig, streng wenn es nötig ist, vor allem aber ein Freund seiner Schüler. „Herr Bachmann und seine Klasse“ hat Maria Speth ihre episch lange Dokumentation genannt, in der sie über dreieinhalb Stunden lang beobachtet, wie Schule auch gehen kann. Bei der Berlinale wurde der Film mit dem Preis der Jury ausgezeichnet. Vor kurzem wurde der Film ebenfalls mit dem deutschen Filmpreis „der Lola“ in der Kategorie bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.
Ex-Revolutionär, Aussteiger, Folksänger, Künstler. Ein bunter Hund ist dieser Dieter Bachmann, der seit 17 Jahren an einer Gesamtschule in der kleinen hessischen Stadt Stadtallendorf unterrichtet. Und da von den knapp 21.000 Einwohnern rund 70% einen Migrationshintergrund haben, kommen seine Schüler aus den unterschiedlichsten Ländern: Türkei, Kasachstan, Brasilien, Russland, Bulgarien, Rumänien, Italien oder Marokko, manche sind in Deutschland geboren, andere erst seit kurzer Zeit im Land. So oder so: Ihre Chancen sind nicht allzu groß, ihr Weg scheint allzu oft vorbestimmt, denn es gibt nicht viele Lehrer, die sich für sie einsetzen.
Ein gutes Jahr lang hat Maria Speth immer wieder in Dieter Bachmanns Klasse gefilmt, im sechsten Schuljahr, also dem letzten, bevor es für die Schüler an eine weiterführende Schule geht, viele auf die Gesamtschule, manche aufs Gymnasium. Unterstützt wurde Speth dabei von Reinhold Vorschneider, einem der renommiertesten deutschen Kameramänner. Immer auf Augenhöhe hat er seine Breitwandkamera positioniert, zeigt die Schüler in langen Einstellungen, wie sie ihren Lehrern folgen, auch mal Widerworte geben. Viel Zeit nimmt sich Speth, über dreieinhalb Stunden, in denen an sich nichts Bemerkenswertes passiert. Es gibt keine Aha-Momente, keine kathartischen Szenen, nur Alltag, der aber keineswegs banal ist, sondern von einer durchgehenden Empathie geprägt ist, die genau der Unterschied ist. So wie die Kamera stets auf Augenhöhe der Schüler bleibt, so behandelt Dieter Bachmann seine Schüler nicht von oben herab, sondern nimmt sie und ihre Sorgen ernst. Wie es ihm dabei gelingt gleichzeitig Kumpel, aber auch Respektperson zu bleiben ist das eigentlich bemerkenswerte dieses speziellen Lehrer-Schüler-Verhältnis.
Die Zeitung „DIE ZEIT“ schreibt über den Film: „Völlig zu Recht hat Speths dreieinhalbstündiger Film Herr Bachmann und seine Klasse Furore gemacht und bei der Berlinale sowohl den Publikumspreis als auch den Silbernen Bären gewonnen. Er zeigt, was in deutschen Schulen möglich wäre, wenn Lehrer mehr Zeit hätten und Erziehung mehr wäre, als Bildungsökonomen sich darunter vorstellen: mehr als das benotete Befüllen kognitiver Hohlräume mit Fertigwissen zwecks Verwandlung unschuldiger Körper in Humankapital.“